Am vergangenen Freitag veranstaltete Cochrane Deutschland zum zweiten Mal sein Methodenforum. Diese Veranstaltung richtet sich mit methodischen Themen an die deutschsprachige „Evidenz-Community“ und findet im jährlichen Wechsel mit dem breitere Themen adressierenden Cochrane Deutschland Symposium statt.
Nachdem man sich 2020 zum Thema Clinical Study Reports ausgetauscht hatte, ging es dieses Mal um Living Systematic Reviews. Nach über zwei Jahren reiner Online-Veranstaltungen konnten wir erstmals wieder rund 40 Teilnehmende und Vortragende aus ganz Deutschland und der Schweiz vor Ort in Freiburg begrüßen - ein ungewohntes, dafür umso schöneres Gefühl.
Das Progamm war dicht bestückt mit Themen rund um die gerade in Pandemiezeiten äußerst wichtige Frage, wie sich Evidenz schneller und im Idealfall „live“ auswerten und bereitsstellen lässt, während laufend neue Studienergebisse zum Thema erscheinen.
Nach der Begrüßung durch Direktor Jörg Meerpohl führte Claudia Breuer von Cochrane Deutschland kurz ins Thema ein: Wo liegen die Probleme mit dem klassichen Ansatz für systematische Reviews? Was hat das Konzept der „lebenden“ Evidenzsynthesen zu bieten und wo liegen die Herausforderungen?
Es folgten spannende Vorträge zu den notwendigen Anpassungen der Methodik und zu praktischen Beispielen für die erfolgreiche Anwendung lebender Evidenzsynthesen bis hin zu deren Nutzung als Basis für medizinsiche Leitlinien. Letzteres gelang beispielhaft im COVID-19-Evidenzökosystem CEOsys, dessen Evidenzsynthesen direkt in mehrere Versionen der deutschen Leitlinie zur stationären Therapie von COVID-Patient*innen einging.
Sämtlichen Talks folgten an diesem heißen Tag noch rege Diskussionen unter den Teilnehmenden, die im anschließenden Get-Together bei Häppchen und kalten Getränken noch vertieft wurden.
Spezieller Dank geht an Anja Dahten und ihr Team, deren Organisationsarbeit für einen reibungslosen Ablauf des Methodenforums sorgten. Auf Wiedersehen beim Cochrane Deutschland Symposium 2023!