Mehr als tausend Teilnehmende, vier intensive Tage Anfang September. Vergangene Woche fand in London das Cochrane Colloquium 2023 statt, das große Treffen der Cochrane-Community aus aller Welt.
Eigentlich findet das Colloquium seit der Gründung von Cochrane vor 30 Jahren jährlich an wechselnden Orten statt. Doch seit dem letzten Treffen 2018 in Edinburgh war es immer wieder ausgefallen: 2019 wegen der unsicheren politische Lage im geplanten Veranstaltungsort Santiago de Chile, dann drei Mal aufgrund der Corona-Pandemie. Höchste Zeit also für ein Wiedersehen, pünktlich zum 30. Gründungsjubiläum von Cochrane!
Das fand nun vom 3. bis 6. September unter dem Motto ‘Forward together for trusted evidence’ im Herzen von London im Queen Elisabeth II Centre statt, das mit seinen 32 Konferenzräumen auf fünf Etagen und dem Blick auf Westminster Abbey und Big Ben beeindruckte. In Hunderten von Vorträgen, Workshops und Meetings ging es um die Gegenwart und Zukunft der evidenzbasierten Gesundheitsversorgung und die Rolle, die Cochrane darin auch in den nächsten 30 Jahren spielen soll.
Das Themenspektrum spannte sich von methodischen Details über Fragen zum Umgang mit fragwürdigen Studienergebnissen oder zur weltweiten Gerechtigkeit im Gesundheitssektor bis zum Rückblick auf die ersten 30 Jahre der Geschichte von Cochrane bzw. der Cochrane Collaboration, wie sie jetzt auch wieder offiziell heißen darf.
Mit neun Personen gut vertreten waren auch die Teams von Cochrane Deutschland und des Freiburger Instituts für Evidenz in der Medizin, die Poster präsentierten, Vorträge hielten, Workshops durchführten und Sessions moderierten.
Neben all dem fachlichen Input bleibt von London vor allem die Erkenntnis, wie tief Cochrane heute in aller Welt verwurzelt ist, von Neuseeland über Asien, Afrika, Europa und Amerika bis nach Feuerland. Und dass es eben diese Menschen mit ihrem Enthusiasmus sind, die Fundament und Herz der Cochrane Collaboration bilden.