Claudia Ruby wurde am 10.03.2017 für den SWR-Fernsehbeitrag „Krebs – Das Geschäft mit der Angst. Gefährliche Folgen alternativer Behandlung“ mit dem Journalistenpreis „Evidenzbasierte Medizin in den Medien“ ausgezeichnet.
Bereits zum neunten Mal verlieh das Deutsche Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e.V. den Journalistenpreis „Evidenzbasierte Medizin in den Medien“. Mit diesem 1.500 Euro dotierten Preis können Arbeiten aus dem Print-, TV-, Hörfunk- oder Onlinebereich ausgezeichnet werden, die in herausragender Weise zeigen, wie sich die Prinzipien der evidenzbasierten Medizin im Medizinjournalismus umsetzen lassen.
Preisträgerin 2017 ist die Journalistin Claudia Ruby für ihren Fernsehbeitrag „Krebs – Das Geschäft mit der Angst. Gefährliche Folgen alternativer Behandlung“, gesendet am 01.06.2016 im SWR.
Claudia Ruby beleuchtet in ihrem Beitrag ein hochbrisantes Thema: Die sogenannte „sanfte oder alternative Medizin“ wird zunehmend populärer und macht Heilsversprechen, für die es keine verlässliche Evidenz gibt. Vor allem wenn es um lebensbedrohliche Krankheiten wie Krebs geht, sind Patienten und ihre Angehörigen oft bereit, alles zu tun – und alles zu zahlen – was ihnen ein so genannter Heiler verspricht. Doch hinter dem schönen Schein der Alternativmedizin verbirgt sich oft eine Medizin, die keine Wirkung zeigt. Quacksalber und Scharlatane spielen mit den Ängsten und Hoffnungen der Kranken – und machen Kasse mit falschen Heilsversprechen. Claudia Ruby gelingt es gemeinsam mit ihrem Kollegen Hristio Boytchev die Geschäftsgebaren dieser Branche offenzulegen.
Die Jury war besonders beeindruckt von der Gründlichkeit des Beitrags: Es gibt kaum eine Frage, die unbeantwortet bleibt; selbst den fadenscheinigsten Argumenten, Pseudostudien und Fallbeispielen wird auf den Zahn gefühlt. Rubys Beitrag zeigt aber auch, warum es so schwer ist, Scharlatane juristisch zur Verantwortung zu ziehen. Und er stellt die wichtige Frage, weshalb sich überhaupt so viele Patienten von der konventionellen Medizin abwenden und was die sogenannte Schulmedizin tun kann, um Vertrauen zurück zu gewinnen. Der Film gibt wissenschaftlich fundierte Antworten und liefert bedrückende Einblicke in das Geschäft der angeblich sanften Medizin.
Die Laudatio wurde von Michael Brendler, dem Preisträger des Vorjahres und Mitglied der Jury 2017 gehalten.
- Weitere Informationen (Link zum Beitrag in der ARD-Mediathek, Foto der Preisträgerin, Grußbotschaft von E. v. Hirschhausen)