
Jörg Meerpohl (Direktor von Cochrane Deutschland und des Instituts für Evidenz in der Medizin am Universitätsklinikum Freiburg) informierte beim Coronavirus-Update vom NDR Info über Evidenz während der Corona-Pandemie. Meerpohl regt im Interview an, dass der Evidenzbegriff differenziert betrachtet werden müsse: „Wir haben eigentlich immer Evidenz, die Frage ist nur, wie gut die Evidenz ist, mit der wir arbeiten müssen.“ Bei einem neuen Erreger gebe es immer Wissenslücken, diese ließen aber Analogieschlüsse über sogenannte indirekte Evidenz zu, so Meerpohl.
Prof. Dr. Meerpohl ist seit 2017 Mitglied der Ständigen Impfkommision (STIKO). Die 18 Expert*innen der STIKO beruft das Bundesministerium für Gesundheit (BMG), die Mitglieder der STIKO arbeiten ehrenamtlich. STIKO-Mitglieder erarbeiten gemeinsam Impfempfehlungen und nutzten dafür in der Pandemie 52 systematische Übersichtsarbeiten. Diese Sekundärforschung gilt als Goldstandard der wissenschaftlichen Methodik in der Evidenzgenerierung.
Den Podcast in voller Länge gibt es hier, Informationen zur Rolle von randomisiert kontrollierten Studien in der Corona-Pandemie ab etwa Minute 10.
Eine Einordnung des Cochrane Review zum Nutzen von Masken gegen Atemwegsinfektionen finden Sie hier.